Brauchen Musiker Geld?

Dies ist die pikante Fragestellung bei der Abschlussdikussion der „Cologne Commons Konferenz für freie Musikkultur“, welche am Samstag Abend, 13.06. im Kunstwerk Köln-Deutz stattfinden wird. Tante Angelika gehört neben Ekki Maas (Erdmöbel) und Labelbesitzer Sim Sullen (12rec) zu den geladenen Podiumsgästen. Unausweichlicher Weise wird wohl auch das beliebte Thema „Angelika Aktie“ auf’s Trapez kommen.

Insgesamt stehen wir Musikschaffende ja häufig vor dem Problem, zwar als Freibier-Lieferanten höchst willkommen zu sein, wenn es dann aber um Zahlemann und Söhne geht, gern auch mal das Stiefelchen zu schmecken. Insofern birgt der schöne Slogan von der „freien Musikkultur“ durchaus den Nebenaspekt musikalisch-masochistischer Selbstausbeutung.

Die Konferenz wird von Aktivisten aus dem Creative Commons Umfeld organisiert, einer Bewegung welche sich um eine Neugestaltung des Copyrights in Zeiten von Kopieralarm und wuchernder Vernetzung kümmern will. Dem stehen jedoch die verknöcherten Institutionen traditioneller Urheberrechtsverwaltung im Weg, in Deutschland z.B. die extrem muffige GEMA, deren Mitgliedschaft allerdings für professionelle Musikautoren immer noch nahezu unausweichlich ist – weil es sonst eben keine Kohle gibt.

Neulich wurden wir übrigens vom Chaos Computer Klub zu einer ähnlichen Diskussion eingeladen, bei der es schwerpunktmäßig um die sogenannte Kulturflatrate als alternatives Vergütungsmodell ging. Erstmal eine schicke Idee, welche sich jedoch im Verlauf jener Diskussion als immer kniffliger, undurchführbarer und in letzter Konsequenz nachgerade gefährlich entpuppte.

Insgesamt haben wir es hier also mit einem schwer kalkulierbaren Themenkomplex zu tun, der im Moment bei vielen Betroffenen den Blutdruck nach oben treibt, denn die ökonomische Situation ist nun mal ein erklecklicher Taktgeber für Musik und Musiker.