01 Was wollt ihr alle
Der erste Song ist eine vorab-Auskopplung des Februar 2009 erscheinenden Albums „Goldener Trash“. Der Song wurde als Erster einer wöchentlich erscheinenden Reihe von Liedern auf der Angelika-Webseite veröffentlicht, und zwar am 24. April 2008.
Ein Lied über die Begegnung von abgefuckter Laune und unbändigem Feierzwang, wenn die giftigen Neonfarben der NuRave Kids sich in grelles Grau verwandeln.
Kommt bei mir selbst zum Glück nicht so oft vor, beobachte ich jedoch des Öfteren bei diversen Nachteulen mit Quartalsdepression. Nach dem Motto: “Man könnte ja einfach zu Hause bleiben und Elliott Smith hören, aber so kann man sich wenigstens über den verdammten Dj aufregen und die ganzen Nightlive-Spinner mit ihrer ekelhaft guten Laune.”
Was wollt ihr alle?
Die Jahre sind zu kurz / Die Hose ist zu kurz / Das Bier hat keinen Zitsch / Die Musik ist Kitsch / Du brauchst nicht so zu schrein / Ich versteh kein Wort / Am Bahnhof gibtÂ’s die letzte Pizza im Ort
Schlagwortopfer grün und blau / Tatort Party grell und grau / TV People ganz privat / Die paar Jahre zahlt der Staat
Was was was / Was wollt Ihr alle? / Was was was / Was wollt Ihr alle?
Was wollt Ihr alle aufm Dancefloor? / Was wollt Ihr alle in der Discothek heut nacht? / Was wollt Ihr alle aufm Dancefloor? / Wo ist der DJ? / Wo ist der DJ hin?
Ich sitze in der U-Bahn / und ärgere mich grün / Keine Chips keine Schokolade / Unten in der Nacht / Draußen vor dem Fenster / Mach mal Halt / Ich springe aus dem Fenster
Ich springe aus dem Anzug / Wer steht da auf der Leiter? / Ansteher Türsteher / stehen auf der Leitung / Herr Nachbar Herr Nachbar / Wer steht da auf der Leiter? / Da steh ich nich drauf / So geht das nicht weiter
02 Gimme One Day
Tja, wenn es so einfach wäre aus seiner Haut zu hüpfen. Täglich könnte man sein Leben gottlos auf die Spitze treiben und sich in verzückter Ramones-Pose über seine gräulichen Begrenzungen hinwegsprengen, die man sich selber in bester Kooperation mit seiner Umwelt jahrelang aufoktruiert hat.
Verfügte jeder jederzeit immer über dieses Maß an elemantarer, emotionaler Ellenbogenfreiheit würde die Welt vielleicht innerhalb weniger Tage in einer Apokalypse des Hedonismus und der guten Laune vergehen. Die alltägliche Apokalypse des Status Quo hingegen ist wesentlich gemütlicher und lässt uns allen wohl noch ein paar Jährchen Zeit.
Gimme One Day
Gimme one day / gimme one day / gimme one / Gimme one day / gimme one day / gimme
Just gimme one day to change my live / Just gimme one day to change my live / Just gimme one day to change my live / completely
Ich werde mich nicht mehr verbiegen / im Streitfall lieber sofort siegen / Ich werd nichts wichtiges versäumen / und nicht mehr den Tag verträumen / Werde sehr viel Geld verdienen / tagelang am Pool rumliegen / Der Termin ist nächste Woche / ich hab es euch hiermit versprochen
Ich mach nie wieder halbe Sachen / werde täglich eine Stunde lachen / Werde mich sportlich betätijen / und mich dadurch selbst bestätijen / Werd nicht mehr alles versauen / umgebe mich mit schönen Frauen / Werd meinen Charakter stärken / Pass ma auf, du wirst es merken
Ich kommen nie mehr zu spät / Ich werde Teil der Realität / Ich werde wie ich immer war / nur viel besser, das ist klar
Gib mir nur einen Tag mein Leben zu verändern / Gib mir nur einen Tag mein Leben zu verändern / Gib mir nur einen Tag mein Leben zu verändern / verändern
03 Vorbei geht vorbei
In der Popmusik ist es manchmal üblich eine Darbietung nur aus einem EINZIGEN Akkord und einer EINZIGEN Basslinie zu zimmern (etwa so wie der zigarrenschmauchende Künstlerfürst Georg Baselitz eine Skulptur per Motorsäge aus einem wehrlosen Baumstamm herausfräst).
Geneigter Zuhörer, hier kriegst Du genau so einen Track untergejubelt. Wenn auch mit vielen musikalischen Zutaten sehr ökonomisch hausgehalten wurde geht es wiederum gesangsmäßig etwas verschwenderischer zur Sache. So hoffe ich das sich das magische Yingyang der Beatmusik die Waage hält.
Aber worum gehtÂ’s eigentlich in diesem Lied? Ganz einfach: Die Olle ist weg! Und was danach geschah.
Ach ja, mir wurde jetzt schon mehrfach mitgeteilt dass die Nummer irgendwie nach Taxman von den Beatles klingen würde. Noch jemand der Meinung?
Vorbei geht vorbei
Gestern war ich noch das Schätzchen / das kann ich vergessen / jetzt bin ich nicht mehr dabei /War ich etwa zu versessen / etwas zu besitzen / augenblicklich bin ich frei
Ständig bleibe ich gestohlen / eine von Millionen / eine kommt mit mir nach Haus / Wird mich morgen Eine holen / würde es sich lohnen / übermorgen ist es raus
Stundenlanger Augenblick / Jahre jeden Tag / betrogen mit dem Lieblingstrick / Vorbeigehtvorbeigehtvorbeigehtvorbei geht vorbei
Gestern wäre es am besten / gewesen nicht zu hetzen / auf einmal sieht es anders aus / Schau mal willst du mich auch mal testen / nur bitte nicht verletzen / sonst werfe ich dich gleich hinaus
Das andere an anderen entspannteren bekannteren / ist spannender als alles Andere / Das ähnliche gewöhnliche ist dämlicher und dümmlicher / dann gähne ich und dann bist du enttäuscht
04 Das passiert mir nicht nochmal
Eine weitere, diesmal nur durch glasige Gitarrenakkorde verstärkte Untersuchung des Themas: „Die Olle ist weg“. Diesmal wird die Perspektive allerdings ganz schräg von der Seite eingenommen, denn da hat jemand richtig üble Laune, meine Damen und Herren! Melancholische Verklärung geht anders.
Das passiert mir nicht nochmal
Gestern liebten wir uns sehr / Du weisst von überhaupt nix mehr / Tiefe Blicke, out of luck / Whiskey Mouse und Donald Fuck / Und nach stundenlangem schminken / nicht einmal zum Abschied winken / Es ist mir viel zu dumm / hier liegen immer noch die T-shirts von dir rum /
Das passiert mir nicht nochmal / Du passierst mir nicht nochmal / Trag deine Eulen selber nach Athen / Wir werden uns nie wieder sehn /
Die Gefühle waren erst sehr nett / doch später abgesaugt wie Fett / Romantik wird zum Minenfeld / Ich bin fott, behalt das Geld / Ohne Strohhalm einfach nur ertrinken / nicht einmal zum Abschied winken / Es ist mir viel zu dumm / hier fliegen immer noch die Emails von dir rum /
05 Was Was Was / Turn it on (feat. Malk)
Dies ist eine Kollaboration von Tante Angelika mit Kölns Elektropunk-Hoffnung Malk mit dem Ziel „Was wollt ihr alle“ übel und enthemmt durch den Dancefloor-Fleischwolf zu drehen.
06 Punkrock Krankenhaus
In der gekachelten Notaufnahme eines anonymen Krankenhauses wachen sich unverwüstlich wähnende Punkrocker aus dem Koma auf und fragen sich: Wo ist der Chefarzt hin?
Es ist aber auch zu dumm, dass man ehrenrührigerweise zu den Letzten gehören will, die am Schluss der Party noch stehen. Das geht irgendwann leider mächtig auf die Kondition. Da hilft als Fitmacher nur noch ein heilsamer Elektroschock, statt elektronischer Tanzmusik.
Punkrock Krankenhaus
Wir dachten schon jetzt ist es aus / Wir sind im Punkrock Krankenhaus / Ab jetzt gibt’s nur noch Pille und Elektroschock / Wir wachten auf und dachten: Nein! / Wir sind im Punkrock Altenheim / Endlich im Eimer Baby / trotzdem born to rock /
Hey hey / Au wei / Schwester muss das wirklich sein / Hey hey / By by / Was kommt da zur Kanüle rein / Wie komm‘ wir hier wieder raus? / Wie kommst DU hier wieder raus? / Was war mit der Party los? / Jetzt sag nicht die ist schon aus /
Don’t wanna be what you wanna be / Don’t wanna see what you wanna see / Don’t wanna know what you wanna know / Don’t wanna show what you wanna show /
Wir dachten erst das kann nicht sein / hol uns hier raus das ist gemein / Wir wolln nicht streiten aber so kann man nicht arbeiten / Die Schwester hängt uns an den Tropf / wir haben ja nur Trash im Kopf / hoffentlich komm‘ bald mal wieder bessere Zeiten /
Wo? Wo? Wo? Wo ist der Chefarzt hin? /