Goldener Trash (2009)

goldenertrash

“Nichts Besseres kann guter Humor leisten.”
Intro Magazin

“Ein Album voller großer Hits und die erste deutsche Platte seit Jahren, die mich so richtig ausflippen lässt!”
Persona Non Grata

Alle Stücke auf diesem Album sind aus einem Zyklus von Liedern entnommen die zwischen dem 24. April und dem 24. August 2008 in wöchentlichem Rythmus entstanden sind und ursprünglich auf angelika-express.de veröffentlicht wurden. Der Albumrelease wurde anschließend gemeinsam mit den Fans der Band finanziert – durch die Ausgabe von 500 Angelika Aktien zu je 50 Euro. Das Thema fand den Weg in die Medien, mit Beiträgen unter anderem bei ZDF heute, Arte Tracks und in großen Tageszeitungen.

Was wollt ihr alle: Ein Lied über die Begegnung von abgefuckter Laune und unbändigem Feierzwang, wenn die giftigen Neonfarben der NuRave Kids sich in grelles Grau verwandeln.
Kommt bei mir selbst zum Glück nicht so oft vor, beobachte ich jedoch des Öfteren bei diversen Nachteulen mit Quartalsdepression. Nach dem Motto: “Man könnte ja einfach zu Hause bleiben und Elliott Smith hören, aber so kann man sich wenigstens über den verdammten Dj aufregen und die ganzen Nightlive-Spinner mit ihrer ekelhaft guten Laune.”

Du trinkst zuviel: Bei diesem Gassenhauer ist unser Thema: Der olle Schlawiner Alkohol und die Folgen die er bei einem eigentlich smarten Mädchen anrichtet. Beruht selbstverständlich alles auf wahren Begebenheiten. Lasst euch dieses Lied ein Warnung sein, ihr allzu sportlichen Thekenhänger und -hängerinnen!

Goldener Trash: Ja ja, diese glanzvolle und unausrottbare Verbindung von schweisstriefendem Rock + Roll, fleckigem Probekeller, erotisierter Flippigkeit, Sehnsucht nach Grenzüberschreitung, ewiger Pubertät, bedingungslosem Unterwerfen unter die Macht der Gitarrenverzerrung, Zungenküssen mit Halbfremden um 5 Uhr morgens, ranzigen Lederjacken im Neonlicht, sinnloser und sinnvoller Rebellion. Nennen wir es einfach goldenen Trash.

Dich gibts nicht: Der Text beruht auf einer Tresendiskussion. Mein Gegenüber erklärte mir kategorisch, dass bei der Partnerwahl für sie keine halben Sachen in Frage kommen würden. Der potentielle Geliebte müsse einem absoluten Idealbild entsprechen, keine Kompromisse.
Ich war schwer beeindruckt, denn diese Haltung scheint mir hoffnungslos zum Scheitern verurteilt. Dramatisch, was man da alles verpasst! Zugegebener Weise existiert auch in meinem Kopf die verlockende Vorstellung einer superduper Traumpartnerin. Zum Glück habe ich mir bereits vor langer Zeit gedacht: Dich gibt’s nicht!

Sie ist intellektuell: Dieser Song ist mir sozusagen rausgerutscht. Ich halte ihn für den Eigenartigsten, den ich in den 2008 geschrieben habe und bin ausserstande irgendwelche nachvollziehbaren Hintergrundinformationen zum Text zu geben.
Ich habe mich eines Morgens, noch vor dem ersten Kaffee, mit wirren Haaren ans Mikrofon gestellt, jede bewusste lyrische Kontrollinstanz ausgeschaltet und den Mund weit aufgemacht. Ich dachte beim Singen an Arthur Rimbaud (grossartiger französischer Dichter, 18. Jahrhundert) und Johnny Rotten (der fiese Sänger der Sex Pistols), die ich beide dann auch noch direkt in den Text eingebaut habe. Der sich zu meinem Erstaunen zu so was wie einer Geschichte verdichtete.
Bitte sehr, hier ist der Brocken – seht gefälligst zu was ihr damit anfangt!

Halb so schlimm: Stell dir vor, du sitzt in einer Bar oder einem Restaurant. Du siehst aus den Augenwinkeln wie ein paar Tische weiter deine Exfreundin mit ihrem schnieken neuen Typen sitzt, den du überhaupt nicht ausstehen kannst – immerhin hat er dir die Frau ausgespannt. Diese Verräterin, wie konntest du nur so verliebt in sie sein. Du bleibst unerkannt und beobachtest brennend vor Eifersucht die Szenerie.
Das Paar sieht aber so gar nicht glücklich aus. Im Gegenteil: Sie macht ihm eine heftige Szene, er zickt übelst zurück und fängt sich eine herzhafte Backpfeife. Das Böse in dir steigt in warmen Wellen aus der Tiefe deines gemarterten Unterbewusstseins auf und zaubert ein versonnenes Lächeln befriedigter Rachsucht auf deine Lippen.

I sing english: POP ist die Sprache des Banalen und das Banale ist die Suppe in der wir jeden Tag schwimmen.
Das alltägliche Leben ist genau dann am besten, wenn es schillernd, facettenreich und voller Überraschungen zugeht. Eine hehre Aufgabe also für Popkultur Schaffende, sollte man meinen.
Aber wat? Täglich verschwende ich wertvolle Lebensenergie darauf die Grütze zu verdrängen, die mir aus allen medialen Löchern das Hirn zuschmieren will. Hiermit beschwere ich mich offiziell bei UNO und Bundesregierung, verlange dass der ganze Scheiss inklusive Phil Collins sofort in die Luft gejagt wird und widme folgendes Lied einer besseren Zukunft.

Copyright Killer: Liebe Hörer, liebe Kinder, liebe Raubkopierer.
Gestern beim Italiener: “Bei uns im Haushalt gibt es nur illegal kopierte Musik”. Illegal klingt also mittlerweile auch im Haushalt einfach besser. Egal welche Bitrate.
Große Teile der Musikindustrie liegen am Boden, schmerbäuchig und mit verschmiertem Gene Simmons Make-Up.
Tante Angelika empfiehlt: schön nachtreten, sonst gibt es Wiedergänger.

Messy Girl: Es ist nun einige Jahre her, da war ich mal bei einem irre symphatischen, wahnsinnig süßen Rock’n’Roll-Indiemädchen (so richtig mit Ringelstrumpfhose, Nietengürtel, Tätowierung und allem Piepapo) zu Gast.
Als sich ihre Wohnungstür öffnete, schlug mir der Geruch von jahrealter Katzenpisse entgegen. Es gab zwar keine Möbel, dafür lagen jede Menge überquellende Müllsäcke zwischen den überall verstreuten Anziehsachen herum.
Es sah so aus (und roch auch so) als würde unter dem ganzen Zeug seit Wochen ein Junkiekadaver liegen. Im Nachhinein gar nicht so unwahrscheinlich. Es verschlug mir den Atem, aber nach einer viertel Stunde hatte ich mich an die fremde Atmosphäre gewöhnt.
Whatever, Indiemädchen machte mir einen Tee (an dem ich, die Tasse mit sehr spitzen Fingern haltend, nur äusserst vorsichtig nippte) und wir erzählten uns, auf Müll sitzend, gegenseitig Geschichten aus unserm Leben.
Dabei war mir unterschwellig bereits klar, dass ich eines Tages diesem messy Mädchen und ihrer abgefuckten Wohnung einen Song würde widmen müssen.

Lottogewinn: Ich weiss ja nicht, wie eure Einstellung zum Glücksspiel ist. Also bei mir ist es so, dass ich einmal im Jahr einen Lottoschein ausfülle und dann immer tierisch sauer bin wenn ich dank 1 zu einer Billiarde Chancenquote nix gewinne. Ich plane nämlich leichtsinnigerweise bereits kurz nach Ausfüllen des Scheins haarklein, was ich alles mit der Kohle machen werde.
Wenn die zuckende Seifenblase haltloser materieller Versprechungen dann platzt, bin ich selbstverständlich untröstlich. Angesichts der regelmäßigen Schieflage des Dispositionskredites der ein semiprekäres Musikerdasein ermöglicht, hätte die Lottofee gerne mal gnädig sein können.
Auch der verzweifelte Versuch mit einer Handvoll Rubbel-Losen das Steuer herumzureissen ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Dinger können gar nix und sind obendrein in abgerubbeltem Zustand sehr hässlich anzusehen.
Wie dem auch sei, geneigter Hörer: ich hoffe die Tragik des Lebens spiegelt sich in der verbeulten Oberfläche dieses recht schepprigen Songs.

Platte für Platte: Eine weitere Facette aus der wunderbaren Welt der Prekarisierung.
In der Tat habe ich in der Not schon mal große Teile meiner Plattensammlung verkaufen müssen, um meinen Kühlschrank zu füllen. Zum Glück ist das schon ziemlich lange her. Ich hatte mich leichtsinnigerweise von allen Scheiben getrennt, die ich seinerzeit nicht für den Erhalt meiner musikgeschmacklichen Integrität unabdingbar hielt.
Nun ändern sich ja Vorlieben im Laufe der Jahre und zwischenzeitlich habe ich mir gezwungenermaßen viel von dem damals leichtsinnig verhökerten schwarzen Gold mit frischem Geld als Silberling neu besorgt. Manche dieser Platten sind allerdings nunmehr unmöglich zu kriegen und würden heute wohl bei Ebay ein stattliches Sümmchen einbringen.
Wir reden hier von einem Stapel gut erhaltener Punk und Wave Tonträger der späten 70er und frühen 80er Jahre, teilweise Sachen die mich in meiner musikalischen Sozialisation abgrundtief geprägt haben. Mannmannmann.
Mit anderen Worten könnte ich mir beim Gedanken an die verflossenen Schätze manchmal selber in den Arsch beissen. Das soll gefälligst mir (und vielleicht auch Euch) eine Lehre sein.

Fernsehgucken zu zweit: Ein Lied über den TV-Konsum, Geißel und Segen der Menschheit. Insbesondere in Beziehungen kann die hypnotische Flimmerkiste auch leidenschaftlichste Gefühle sedieren und stürmische Liebespaare kurzerhand in fläzendes Sofa-Gemüse verwandeln. Gemeinsames Fernsehen im Bett ist sogar besonders heikel, ist dies doch der allerheiligste Tempel des Schlafens und Fummelns etc.
Für die Zukunft plane ich übrigens einen weiteren Liedtext in dieser Richtung zu verfassen, der sich mit der meiner Meinung nach in seiner enormen Schädlichkeit krass unterschätzten Auswirkung der sonntagabendlichen Sendung “Tatort” auf das Verhalten von Paaren beschäftigt!

Nie wieder Punkrock: Eine elektrische Elegie in clashigem E-moll auf eine grau verschleierte Zeit ohne Punkrock. Taschentücher raus!

Lass uns tanzen: Es ist von Zeit zu Zeit wichtig mal die Hosen fallen zu lassen und bei schwacher Beleuchtung und ein paar ausgesuchten Gitarrenakkorden melancholische Gefühle ironiefrei zum Ausdruck zu bringen.
Besonders eindrücklich gelingt dies oft im Gedenken an vergangene Amouren, insbesondere dem Augenblick wo sich alles dem Ende zuneigt und man zu zweit als letzte Amtshandlung einer scheidenden Liaison erkennen muss, wie unausweichlich das Unausweichliche ist.
Solche zeitlupenhaften Momente sollten nicht durch Geplärre von Bass und Schlagzeug gestört werden, darum wurden diese Instrumente bei der Aufnahme von “Lass uns tanzen” auch kurzer Hand weggelassen.

Ich schenke dir die Zeit: Nach diesem ganzen sloganverseuchten, sarkastischen, stressigen Geschepper, Geballer und Gepolter ist nun wirklich mal Zeit für Gefühle. Darum nun das schmusigste Lied in der Geschichte von Angelika Express, geschrieben und geklampft für ein ganz bezauberndes Mädchen.

CD Album mit 15 Songs, dicke 6-seitige Kartonklapptasche, 20 Seiten Booklet
Preis: EUR 14,- inklusive Porto (europäisches Ausland plus EUR 2)

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Digital:
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Was wollt ihr alle EP (2008)


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Was wollt ihr alle: Der erste Song ist eine Vorabauskopplung des Februar 2009 erscheinenden Albums Goldener Trash. Der Song wurde als Erster einer wöchentlich erscheinenden Reihe von Liedern auf der Angelika-Webseite veröffentlicht, und zwar am 24. April 2008.

Ein Lied über die Begegnung von abgefuckter Laune und unbändigem Feierzwang, wenn die giftigen Neonfarben der NuRave Kids sich in grelles Grau verwandeln.
Kommt bei mir selbst zum Glück nicht so oft vor, beobachte ich jedoch des Öfteren bei diversen Nachteulen mit Quartalsdepression. Nach dem Motto: “Man könnte ja einfach zu Hause bleiben und Elliott Smith hören, aber so kann man sich wenigstens über den verdammten Dj aufregen und die ganzen Nightlive-Spinner mit ihrer ekelhaft guten Laune.”

Gimme One Day: Tja, wenn es so einfach wäre aus seiner Haut zu hüpfen. Täglich könnte man sein Leben gottlos auf die Spitze treiben und sich in verzückter Ramones-Pose über seine gräulichen Begrenzungen hinwegsprengen, die man sich selber in bester Kooperation mit seiner Umwelt jahrelang aufoktruiert hat.
Verfügte jeder jederzeit immer über dieses Maß an elemantarer, emotionaler Ellenbogenfreiheit würde die Welt vielleicht innerhalb weniger Tage in einer Apokalypse des Hedonismus und der guten Laune vergehen. Die alltägliche Apokalypse des Status Quo hingegen ist wesentlich gemütlicher und lässt uns allen wohl noch ein paar Jährchen Zeit.
Vorbei geht vorbei: In der Popmusik ist es manchmal üblich eine Darbietung nur aus einem EINZIGEN Akkord und einer EINZIGEN Basslinie zu zimmern (etwa so wie der zigarrenschmauchende Künstlerfürst Georg Baselitz eine Skulptur per Motorsäge aus einem wehrlosen Baumstamm herausfräst).
Geneigter Zuhörer, hier kriegst Du genau so einen Track untergejubelt. Wenn auch mit vielen musikalischen Zutaten sehr ökonomisch hausgehalten wurde geht es wiederum gesangsmäßig etwas verschwenderischer zur Sache. So hoffe ich das sich das magische Yingyang der Beatmusik die Waage hält.

Aber worum geht’s eigentlich in diesem Lied? Ganz einfach: Die Olle ist weg! Und was danach geschah.Ach ja, mir wurde jetzt schon mehrfach mitgeteilt dass die Nummer irgendwie nach Taxman von den Beatles klingen würde. Noch jemand der Meinung?

Das passiert mir nicht nochmal: Eine weitere, diesmal nur durch glasige Gitarrenakkorde verstärkte Untersuchung des Themas: „Die Olle ist weg“. Diesmal wird die Perspektive allerdings ganz schräg von der Seite eingenommen, denn da hat jemand richtig üble Laune, meine Damen und Herren! Melancholische Verklärung geht anders.
Das passiert mir nicht nochmal

Was Was Was / Turn it on (feat. Malk): Dies ist eine Kollaboration von Tante Angelika mit Kölns Elektropunk-Hoffnung Malk mit dem Ziel „Was wollt ihr alle“ übel und enthemmt durch den Dancefloor-Fleischwolf zu drehen.

Punkrock Krankenhaus: In der gekachelten Notaufnahme eines anonymen Krankenhauses wachen sich unverwüstlich wähnende Punkrocker aus dem Koma auf und fragen sich: Wo ist der Chefarzt hin?
Es ist aber auch zu dumm, dass man ehrenrührigerweise zu den Letzten gehören will, die am Schluss der Party noch stehen. Das geht irgendwann leider mächtig auf die Kondition. Da hilft als Fitmacher nur noch ein heilsamer Elektroschock, statt elektronischer Tanzmusik.

CD auf Anfrage erhältlich.

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