ALKOHOL – Album (2016)

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Text: Linus Volkmann

Angelika Express haben sich noch nie mit der popbranchigen Mittelmäßigkeit aufgehalten. Doch dieses Jahr verlegen die Kölner ihren allgegenwärtigen Ermächtigungseifer auf‘s nächste Level – und präsentieren eine monothematische Platte über das Phänomen des Rauschs. Hochverdichtete Powerpop-Songs über Cocktails, Kurze, Kater, Euphorie und Untergang.

Das Konzept-Album ist der letzte große Monolith in einer immer kleinteiligeren Rockkultur, es besitzt immer etwas Prätentiöses, ja, etwas zutiefst Monströses.

Schade eigentlich. Denn die Idee von einer Platte, die mehr ist, als die Summe der einzelnen Teile, besitzt nach wie vor etwas sehr Reizvolles. Doch wer zur Hölle könnte dieser Nummer zeitgemäß auf die Sprünge helfen?

Willkommen an der Theke am Ende des Regenbogens, willkommen bei Angelika Express und ihrem Konzept „Alkohol“. 15 Stücke zum Thema Trinken. Es geht um den Tag danach („Hang over Annelore“), das Mittendrin („Das Biest ist frei“), die Wehmut („Kohle für Cocktails“) oder auch nur um bis zur funkelnden Essenz eingeschmolzenen Hit-Miniaturen („Elf Kölsch in 11 Sekunden“). Die für die Band typische ironische Brechung wohnt dem Projekt dabei genauso inne, wie einfach der ausagierte Spaß, ganz bewusst das Korsett des gängigen Album-Narrativs zu sprengen.

„Ich hatte mal eine krasse Zeit,“ erzählt Robert, „da war ich wegen Herzschmerz sieben Nächte pro Woche im Kölner Sixpack. Ich kann und will das gar nicht glorifizieren, allerdings habe ich in den Kneipengesprächen sehr viel gelernt. Alkohol ist ein Katalysator, er bringt die geilsten Seiten bei Leuten nach oben oder eben auch ganz fiese Abgründe.“

So ist es auch überhaupt kein Ansinnen, hier eine Ode an den Saufzwang anzubieten. Im Gegenteil, die Spielfläche der Idee lässt viel Tiefschärfe zu. Sie gibt Angelika Express Raum, aus ihrem spöttisch- wie durchgeknallten Blickwinkel ein detailreiches Panorama-Bild zu gestalten. Das Projekt wird so zu einer Mischung aus Hieronymus Bosch und Walt Disney.

Angelika Express haben mit „Alkohol“ ihr Opus Magnum abgeliefert (lies: Prost!). Aufgenommen im eigenen Studio in Köln-Mülheim stellt es eine Wiederauferstehung des Konzept-Album-Prinzips dar – unter den ureigenen Bedingungen der Band. Eine Platte zum Staunen. Doch sobald eingezählt wird, legt sich jenes und wird zu dem, was die Band ohnehin themenübergreifend ausmacht: Pure Energie.

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GRÖSSTE TREFFER II (2016)


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