Wie eine Ohrenärztin unseren Sound veränderte

Eine kleine schauerliche Story über blutige Ohren und Rockmusik.

Als ich 2008 das Album Goldener Trash fertig gemixt habe, häuften sich im Umfeld Bedenken ob des krachig-schrillen Klangbildes das da am Start war. Ich blieb unbeeindruckt, für meine Ohren klang das super.

Als das Master ins Presswerk ging bekam ich auf meinem linken Ohr gruselige Schmerzen und eilte zur Notaufnahme. Eine Ohrenärztin blickte in meinen Gehörgang und meinte sowas hätte sie noch nie gesehen. Mit einer Zange zog sie einen seltsam versteinerten Gegenstand aus meinem Ohr, der sich als ein halbes Stück Oropax herausstellte. Es war aus unerfindlichen Gründen womöglich über Monate dort zurückgelieben.

Nach der Entfernung ging es mir nicht nur schlagartig besser, auch änderte sich meine akkustische Wahrnehmung abrupt. Zuhause angekommen legte ich mit zitternden Fingern das Master von Goldener Trash in den Player. Klang tatsächlich aufreibend krachig und schrill. Mit „normalem“ Gehör hätte ich das wohl niemals so durchgehen lassen. Nun, seitdem tönen unsere Alben wieder etwas luftiger.

Beschwert hat sich übrigens keiner. Im Gegenteil, einige scheinen sogar ziemlich auf das Gekrache abzugehen… Aber urteilt selbst!

Cheers, Robert.

7 Gedanken zu „Wie eine Ohrenärztin unseren Sound veränderte“

  1. „Goldener Trash“ ist eine meiner Lieblingsscheiben der Tante. Zugegeben, schon ziemlich krachig, aber auf eine gute Art und Weise.
    Also nehmen wir uns alle eine Minute und danken diesem Stück Oropax.

    1. Haha! Schade, dass gute Stück hätte man als Artefakt aufbewahren sollen 🙂

  2. Goldener Trash ist bis heute auch das mit Abstand beste AE-Album!

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