Angelika empfiehlt: Safi
Am 22. Mai erscheint bei Zickzack/What’s So Funny About das Debutalbum „Kalt“ der Leipziger Sängerin und Gitarristin Safi und ihrer Band. Tante Angelika gelangte in den Besitz eines Vorabexemplares und ist exemplarisch begeistert. Seit Jahren hat es in der deutschsprachigen Musikszene kaum einen derartigen Kraftschlag gegeben, im direkten Vergleich rücken viele andere redliche Bemühungen nun Richtung Konfektionsware und Routinepop. Das hier ist nicht von Jedergirl für Jedermann, das ist keine Zuckerwatte und kein Haribo.
Safi hat unfassbarer Weise die Stirn und die Stimmbänder, mehr Nina Hagen sein zu wollen und auch tatsächlich sein zu können als Hagen herself, young und old. Ausgerechnet hier plündern zu wollen und dabei auch noch Gold zu fördern: Hut ab! Ihre 2 Komplizen co-brandschatzen derweil jenen tiefergelegten Melvins-Grunge vergangener Tage, für den es in unserer normierten Indiewelt der BlocPartys und MaximoParks wieder mehr Platz geben sollte. Diese dunkle, zähflüssige Suppe geht runter wie siedendes Öl; die brockigen, in sich verhakten Beschwerde- und Selbstbehauptungs-Texte sorgen für eine verlangsamte Intensiv-Absorbtion. Zur Unsterblichkeit fehlen zwar noch die unsterblichen Refrain-Melodien, die kommen dann eben beim zweiten Album.
Ausschnitte aus dem Album „Kalt“ anhören:
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Helden
Marschmelo
jau, die Frau haut wirklich extrem imposant in die Saiten.